Gesang des alten Brunnens

Hier steht ein alternder Sommer im Mittelpunkt, der sich verausgabt
hat und weiß, dass seine Zeit gekommen ist. Es ist ein wortreicher
Abschied, der Feld und Flur in ein ganz eigenes Licht taucht und
die Krume silbergrau erscheinen lässt. Septemberfarben stehen
in Frucht und reifer Fülle. Sie geben diesem Bild die Ahnung
eines heraufziehenden Herbstes.

VII

Sonne,
ein Silbernes.

Tief steht dein Tag
auf dem Feld.

Nach
der Erntefahrt
ruht in Gedanken der Mais.

Hin zum Abend
brachgrau.

VIII

Wieder ruft
Plejadenblau den Herbst.

Holunder nistet
im September dunkler Perlen.

Weist
den Weg,
ein schwarzer Vogelzug.

So
fern
vergeht.

Und
Dolden
krönen abseits.

Silber graut
die Stille alter Felder.

Wärme
webt ein Vlies.

Es
beben
Busch und Apfelbeere.

IX

Septemberfuge.

Feld,
ein Gelbes
klingt aus Äpfeln.

In den Raum
hinüber.

Stehen Monde
auf der fernen Nacht.

Es
wendet sich
ein Sonnenchor.

Und
Tageslied
auf grauem Weg dahin.

X

Alter
Sommer.

Zahlreich
wölbt sein Himmel.

Totes
Falterblau.

Sei fremd umarmt.

Die Zeit
steigt tief
ins Walnussdunkel.

Gehe ich in deinem Mantel,
Gelb und Staub.

Entlang
an Maisfeldrunen:
Ahnung schwillt und Nebelfrühe.